Eine Epicondylitis entsteht durch Überanspruchung der Unterarmmuskulatur, das heißt durch extreme oder dauernd wiederkehrende Bewegungen. Die dadurch zur Winkeloptimierung des Muskelansatzes eintretende Knochensubstanzanlagerung dehnt vermutlich die Knochenhaut. Mögliche Auslöser sind beispielsweise einseitige Beanspruchung, falsche Haltung, falsche Technik bei Schlägersportarten (Tennis, Badminton, Golf). Es herrschen Druckschmerzen an den betroffenen Muskeln sowie ausstrahlende, ziehende Schmerzen im gesamten Unterarm. Anfangs schmerzen die Unterarme nur bei Belastung. Im Mittelstadium schmerzen sie auch belastungsfrei, und die Kraft lässt nach. Therapie: Mittels Kühlung, Ultraschall, Lasertherapie, Interferenztherapie, Hochvolttherapie, Elektrostimulationstherapie Muskelkräftigungsübungen, Armschlinge, Bandagen, Verbänden, Stoßwellen-Therapie (ESWT), Anwendung von Cremes (Voltaren, Diclac, Dolobene) und Gelen, Manueller Therapie. Es gibt Hinweise, dass Physiotherapie gegen Epicondylitisbeschwerden auf Dauer besser hilft, als Kortison oder Zuwarten. Wichtig ist die Belastungskarenz. Es ist wichtig zu wissen, dass die Epicondylitis in den meisten Fällen eine selbstlimitierende Erkrankung ist. Oft sind nach einigen Monaten 90 bis 95% der Patienten mit und ohne Therapie beschwerdefrei. Die Epicondylitis kann jedoch chronisch werden, so dass die betroffenen Muskeln im Endstadium mittels Operation behandelt werden müssen: Es wird eine Entlastung der Muskelspannung durch eine bogenförmige Einkerbung am Muskelansatz, Versetzung der Muskelsehnenansätze, Stichelung der Muskelsehnenhülle und Durchtrennung der gereizten Nervenfasern am Knochen herbeigeführt. Nach der Operation trägt der Patient eine Oberarmgipsschiene über 3-4 Wochen; nach etwa fünf Wochen tritt in der Regel die Heilung ein. Leistungssport ist frühestens nach drei bis vier Monaten wieder möglich.